Als resident DJ bist du immer der, der die Standards spielt und seine Leute kennt.
Das Rad wirst du nicht neu erfinden können.
der frische wind kommt immer mal mit anderen DJs, die eben nicht immer da sind.
Du bist dafür da, das die leute genau das bekommen was sie wollen, und nicht dafür, das sie jeden Abend einen *neuen* DJ erleben.
So wie du es schreibst, ist das was du dort so spielst, sehr kommerzlastig..
Dann ist genau DAS dein job... hir und da was neues mit einbringen ist natürlich nötig, aber das Grundprinzip ist :
spiel was die leute kennen, gewürzt mit etwas neuem. alles andere ist für themenabende oder andere DJs ;)
mach ab und zu mal woanders musik, andere läden bedeuten andere leute also andere musik.
das gibt Ideen und brennt dich nicht aus ;)

Zunächst mal danke für deinen Kommentar. Ja damit hast du schon recht, das mit einem anderen Laden ist gerade in der Mache und ich hoffe es klappt für 2016. Würde aufjeden Fall wieder mehr Schwung reinbringen. Das mit dem Kommerz stimmt natürlich, geht aber vermutlich dem Großteil der arbeitenden DJs so. In meiner normalen Freizeit beschäftige ich mich auch lieber mit elektronischer Musik als mit Pitbull und Konsorten, dennoch gehe ich eher nach dem Prinzip was sich (für mich) gut anhört ist nicht gleich kacke, nur weil es bekannt/kommerz ist.

habe grade noch etwas gegooglet und bin auf das hier gestoßen dj-tobander.de eigentlich ganz gut geschrieben...ich denke ich werde mal meine crate Organisation überarbeiten bzw. eine neue Crate mit Liedern die ich lange nicht gespielt habe vor dem Abend machen.

Falls jmd. noch ähnliche Links hat bitte posten..

Hallo K,

ich kenne Deine Situation zu gut. Ich bin mittlerweile über 15 Jahre in meiner Stammkneipe am auflegen. Es gab immer wieder Phasen, wo man dachte "oh Gott", ich komme aus dieser Schleife nicht raus und spiele immer die gleichen Tracks nacheinander. Auch ich bin sehr frei in dem was ich spielen will, auch ein Grund warum ich noch da auflege. Von 50er bis neue Top40, von Rock über HipHop zu House und allen Unergenres.

Um dagegen anzugehen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

1.) Stell dir selber die Regel auf, dass Du vor einem der bei Dir bekannten und vom Publikum geliebten Tracks, an jeden Abend immer einen anderen davor spielst. Also weniger Combos, wo die Leute dann auch mal überrascht werden und nicht direkt wissen, welches der nächste Track ist. An der Reaktion des Publikums erkennt man dann schnell, ob diese Combo auch gut ist.

2.) Verschiedene Filter Optionen nutzen. Z.B. nicht nur nach BPM oder Genre. Oder richte Dir automatische Crates ein, die sich nach Keys (mit Version 1.8 ist es ja nun endlich ohne Zusatzsoftware möglich, diese zu bestimmen) sortieren. So wird Dein Mix direkt harmonischer.

3.) Suche Deine alten Platten, CDs oder Festplatten nach "neuen" alten Hits ab. Es gibt so viele gute bekannte Tracks, die man einfach vergessen hat bzw. in den Tiefen der Festplatte verschwunden ist. Und wenn sie Dich zum grooven bringen, dann Dein Stammpublikum bestimmt auch.

4.) Taste Dich in Dir unbekannte oder andere Genres ein. Z.B. Wenn Dancehall nicht so dein Ding ist, you-tube doch trotzdem mal nach Songs, vielleicht ist was dabei, was Du in Dein Set mitaufnehmen kannst.

5.) Auch das Löschen Deiner kompletten Crates (ausser die man für bestimmte Anlässe einfach benötigt) kann was bringen. Frisch nach dem Motto: Alles neu. So macht man sich wieder auf die Suche nach Tracks.

6.) Motto/Themen Abende einführen. So das die Genres eingegrenzt werden.

Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan. Bestimmte Combos spiele ich weiterhin so, wie das Publikum es liebt. Dafür sind sie ja auch Stammgäste und das soll ja auch so bleiben. Dennoch würde ich, auch wenn der Bauer es nicht kennt, auch 2-3 neue Tracks spielen. Also welche die wahrscheinlich in den Charts landen werden. Ja ... es werden einige wie Stopschilder gucken, aber ein guter Track ist ein guter Track. Nicht selten kommenden dann auch Gäste auf einen zu und wollen wissen wie der Song heißt.

Greetz,
Dennis

Danke für die ausführliche Antwort, werde einiges berücksichtigen. ✌️

Das habe ich auch sehr gemerkt, dass Leute, wenn ich auflege, die Lieder super toll finden, die im Radio laufen, aber dann vor eher unbekannten Songs nicht so begeistert sind. Ich benutze da immer so ein Verhältnis und ich spiele am Anfang des Abends 4 Radioknüller und dann 1 unbekanntes und immer so im Wechsel. Wenn dann die Gäste angetrunken sind, dann ändere ich das Verhältnis auf 3 zu1 d.h. 3 Radioknüller und 1 unbekanntes und bis jetzt bin ich damit immer gut gefahren. Hab die ganze Methode auch auf www.hochzeit-dj-engel.de als Blogeintrag geschrieben und etwas ausführlicher.

Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ich kann nur Club-Gigs nicht spielen. Ich spiele auch auf Hochzeiten usw. Dadurch hast du jedes mal ein anderes Publikum und dann wieder Tracks die in Vergessenheit geraten sind und dann auch im Laden wieder mit einbringe. Hör dir andere DJs an wenn du weggehst oder besuch mal ein Festival usw.
Und Pflege ständig (!) deine Datenbank!